27. Katharina von Flüeh
Losgelassen und Erfüllung gefunden
Auch ich möchte nun meine Stimme erheben und euch begrüssen, ich, Katharina von Flüeh, die Frau des bekannten Niklaus vom Flüehli-Ranft. Ihn kennen und verehren alle – doch auch ich habe meinen manchmal schweren Dienst getan, IHM zu Ehren, jawohl!
Es war nicht immer leicht, Niklaus' Frau zu sein. Er war ein liebevoller Vater, ein zugewandter Ehemann. Und doch – wenn er sich tagelang zurückzog, um mit IHM zu sein, zu verweilen, war das bisweilen schwer, hart. Denn die Lasten für die Kinder, für die Familie, lagen dann auf meinen Schultern. Als Niklaus dann ganz in den Ranft zog und sich dort eine Kapelle baute, dort lebte, war es zuerst schwer, im Vertrauen und in der Kraft zu bleiben, oh ja. Die Kinder, die täglichen Pflichten forderten mich heraus, oh ja.
(seufzt leise)
Es war dann aber – es geschah dann wie ein Wunder, von dem ich euch hier erzählen, berichten möchte:
Niklaus war weg, ich hier – da merkte ich, dass er trotzdem hier war, mein Mann. Dass unsere Liebe, die uns durch so viele Jahre hindurch getragen hatte, trotzdem trug. Von da an ging es mir besser.
(Stille)
Die Kinder wuchsen heran, waren mir eine grosse Hilfe.
Manchmal stieg ich zu Niklaus hinab ins Flüehli-Ranft – wir sprachen nie viel. Es war ein stilles Beieinander-Sein in der Vertrautheit, man könnte es Liebe nennen. Wir sassen da, verweilten zusammen, waren einfach – und etwas Neues begann in mir zu wachsen. Eine neue, tiefe Liebe. Eine bisher nie gekannte, unermessliche Liebe. Zunächst für meinen Mann mit seiner Hingabe, seinem Ganz-Sein mit Gott. Dann dehnte sich diese Liebe aus. Zu den Kindern hatte ich sie sowieso schon – nun veränderte sie sich. Sie dehnte sich aus aufs Dorf, auf alle Mitmenschen, auf die Hühner und Katzen , unser Vieh. Und dann auf IHN – dem ich lange vorgeworfen hatte, mir meinen Mann weggenommen zu haben.
Meine Liebe wuchs mit jedem Tag, ich fühlte mich zunehmend froher und wie verjüngt. Meine Begegnungen mit Niklaus wurden herzlicher, inniger, ohne dass wir gross darüber sprachen, was geschehen war. Mein Herz wurde weich, sonnte sich im lichtgesprenkelten Wasser der Aa, die durch das Ranft fliesst. Manchmal zog ich Schuhe und Strümpfe aus und lief durch das hohe Gras bis zur Aa, um meine Füsse darin zu baden. Und erlebte Glückseligkeit, denn ich fühlte mich LEBENDIG! Lebendiger als damals, als wir noch eine Familie, eine normale Familie gewesen waren. Solchermassen gestärkt stieg ich dann wieder hinauf, in unser Haus, gefüllt mit Liebe und Zuversicht. Ich begann, von innen heraus zu leuchten.
Und dann – begegnete ich IHM! Dem Sohn. Und VERSTAND. Verstand tief innen den Schritt und das Sehnen von Niklaus. Und verstand, warum er sich in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit des Ranfts zurückgezogen hatte, verstand es so gut! Ich sass in meiner Kammer, zitterte, bebte vor innerer Ergriffenheit.
IHM zu begegnen ist das wohl schönste, höchste Geschenk auf Erden – und es lässt dich nie mehr los. Nie mehr!
So schuf ich mir meine Morgenandachten, meine Zeiten ganz für mich, um mit IHM allein zu sein, mit IHM zu verweilen. Und bei diesem Verweilen öffneten sich neue Türen, erblickte ich bisweilen Herrlichkeiten jenseits jenseits des Aussprechbaren.
Warum ich euch das alles erzähle, nach so langer Zeit?
Um euch zu ermutigen, liebe Frauen, liebe Männer! Gebt nie auf, gebt nie auf! Bleibt im Vertrauen! Es gibt Dinge, die müssen wachsen, langsam wachsen. Umso schöner, wenn sie dann in Schönheit erblühen!
Ich starb als glückliche Frau. Ich hatte IHN erlebt und GESPÜRT und ich weiss, dass auch ich auf meine Art SEIN Licht weitergetragen habe.
Ich habe Niklaus gehen lassen, auch wenn es schmerzhaft war – und erntete dafür unvergleichliches inneres Glück – mit meinem Mann UND MIT GOTT.
Heute grüsse ich euch aus dem Licht. Anteilig bin ich wieder inkarniert, leiste still meinen Dienst, IHM zu Ehren. Bin glücklich, dass es sich verbreitet und viel Schweres gehen darf, sich lösen darf.
Bitte, glaubt nicht an den Jesus am Kreuz! Glaubt ans Leben, ans Licht – denn DAS wurde mir gezeigt! ER lebt – JETZT, HIER! Und darüber bin ich sehr sehr glücklich.
Abschliessen möchte ich mit dem Gebet von Niklaus:
«Mein Herr und mein Gott
Nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir!
Mein Herr und mein Gott
Nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.
Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!»
Ja, meine Lieben: Lasst alles gehen, was euch nicht mehr dienlich ist – so und nur so findet ihr den Weg zu IHM.
Ich danke.
Eure Katharina von Flüeh
Anmerkung des Mediums:
Mir ist bewusst, dass der Name der Frau von Niklaus von Flüeh in allen Quellen als «Dorothea» angegeben wird. Das hat mich allerdings erst NACH der Durchgabe verwirrt. WÄHREND der Durchgabe stand ganz klar die Energie «Katharina» im Raum. Deshalb belasse ich es so.
Zum Gebet am Schluss der Durchgabe: Auch hier empfing ich die Worte nicht so, wie wir sie aus den Kirchengesangsbüchern kennen. Ich vertraue hier aber Katharina!