90. Natascha aus Sibirien
Dem Licht vertrauen
Natascha spricht aus dem Volk der Sibirischen Hochvölker. Mein Name ist eigentlich ein anderer, aber für eure Ohren ist Natascha einfacher zu verstehen.
Sibirien ist riesig. Unendlich. Ein Plateau geschaffen für Magie und Kargheit, für Mystik und Armut. Für Seele und Depression. Ein Land, ein Gebiet der Polaritäten, die sich aufheben beim Blick über die Steppen, die Gräser im Wind. In den unendlichen Sternenhimmel. Dem Rauschen des Windes. Dem Brüllen der Orkane (die ihr auch anders nennt).
Sibirien – Land des Leides und des unendlichen Leidens.
Ich bin da, an meinem Platz, um dieses Leid lindern zu helfen. Denn Dunkles ist hier geschehen und geschieht bis heute. Fernab der öffentlichen Wahrnehmung.
Ich bereit hier einen heiligen Platz. Ich lade täglich das Licht ein, begrüsse es, verweile mit ihm. Ich heilige unsere Ahnen, spreche mit ihnen. Erweise ihnen meine Ehrerbietung und danke ihnen.
Ich schmücke mein bescheidenes Heim mit Blumen. Lege sie auf den Altar. Räuchere. Bete und singe. Singe die alten Lieder, Laute unserer Vorfahren. Der Steppennomaden.
Hörst du das Hufgetrappel?
Es sind die wilden Pferde, die einst hier über die Steppe ritten, liefen, galoppierten. Ihrer ist das Himmelreich, denn sie haben viel für uns getan – so viel!
Ich danke und verehre die Pflanzen. Die Gräser. Alles, was wächst und blüht. Es wurde uns gegeben zur Sorgfalt, zum behutsamen, achtsamen Umgang. Uns zu nähren, zu heilen, zu speisen.
Licht möge wiederkehren in dieses gebeutelte, ausgebeutete Land! Licht möge wieder erstrahlen, die Menschen heilen!
Licht – heiliges, göttliches Licht, an das ich aus tiefstem Herzen glaube!
Und ich glaube daran, dass wir Lichtgeschwister miteinander die Kraft finden werden, dieses Land im Verein zu heilen.
Dieses Land und Mutter Erde, nun Noja genannt.
Ich danke euch allen aus der Tiefe meines Herzens! Ich liebe euch und fühle mich geliebt. Von euch allen. Und getragen. Aufgehoben im Ganzen. Denn Gott lässt keinen allein. Das weiss ich.
So gehe ich nun beschwingten Schrittes zurück in meinen Alltag, Blumen im Haar!
Gott, der Ewige, zum Gruss!